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• Neumühlen-Dietrichsdorf
Werften und Metallverarbeitung

Neumühlen- Dietrichsdorf
Die beiden Teile des um 1900 vereinigten Stadtteils haben eine sehr unterschiedliche Entwicklung genommen. Schon zur Zeit der Anfänge der Besiedlung, diente die Schwentine als natürliche Grenze zwischen Slawen und Sachsen. Die günstige Lage der Schwentinemündung in der Kieler Förde, die den seegängigen Schiffen Schutz vor Wind und Wellen bot, führte früh zum Bau von Häusern in Ufernähe. Neumühlen wurde geprägt durch die Vielzahl der Mühlen (daher der Name). Das Gefälle der Schwentine eignete sich hervorragend, um dort Wassermühlen zu errichten und diese zum Mahlen von Getreide und zur Papierherstellung zu nutzen.
Das Korn aller umliegenden Dörfer wurde hier gemahlen, schon früh war Neumühlen stark gewerblich orientiert. Außerdem war es im ruhigen Fluss sehr einfach möglich Handelswaren auf Schiffen ein- und auszuladen, was neben der Fischerei den Seehandel begünstigte.
Dietrichsdorf hingegen war bis zur Ansiedlung der ersten Schiffswerft im Jahr 1876 ausschließlich Bauerndorf. Die von Georg Howaldt gegründete kleine Werft wuchs schnell zu einem großen Schiffsbauareal und prägte den Stadtteil nachhaltig.
Neumühlen-Dietrichsdorf wurde Industriestandort, der Arbeiter aus dem Umland und anderen Stadtteilen anzog. Nach über 100 Jahren wechselvoller Werft-Geschichte wurde das Dietrichsdorfer Werk 1983 endgültig stillgelegt und die Produktion nach Kiel-Gaarden, dem heute einzig verbliebenen ehemaligen HDW-Standort (heute ThyssenKrupp Marine Systems), verlagert.
Seit 1984 wurde auf einem Großteil des ehemaligen Werftgeländes der Kieler Ostuferhafen ausgebaut. Neben HDW haben sich zeitweise noch andere Firmen im Stadtteil angesiedelt.
1905 gründete sich dort die Firma Anschütz, deren Gründer den Kreiselkompass erfunden hat. In dem ehemaligen Firmengebäude befand sich dann die Kompass-Reha-Klinik, heute eine bekannte Schmerzklinik. 1947 siedelte sich die Firma HELL in dem Stadtteil an, die Kommunikations- und Reproduktionstechnik herstellte. In den ehemaligen Gebäuden ist heute ein Teil der Fachhochschule untergebracht.
Der Teil des Hafens wurde zum Ostuferhafen ausgebaut. Von hier aus verkehren regelmäßige Linienverkehre nach Russland und ins Baltikum.
Heute hat Neumühlen-Dietrichsdorf knapp 12.000 Einwohner, davon 18% ausländische Mitbürger. Nördlich grenzen Schönkirchen und Mönkeberg (beide Amt Schrevenborn) an den Stadtteil. Über den Fördewanderweg kann man bis zum Schönbergerstrand wandern oder Rad fahren.
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